Die Kandidatinnen und Kandidaten für die LINKE. inter nationale Liste – LiL –
LISTE 30
Wahl des Integrationsrat Bergisch Gladbach am 13. September 2020.
M. Bagher Zadeh, Haleh (iranisch)
Durgun, Cemal (türkisch)
Müller, Elena (russisch)
Santillán, Tomás Marcelo (argentinisch)
Santillán, Isabella (argentinisch)
Reiter, Roland A. (deutsch)
Aydogan, Aylin (kurdisch / türkisch)
Berschbach, Niclas (deutsch)
Albus, Sebastian Pablo (deutsch)
Wir sind säkular und pluralistisch. Wir wollen die Rechte des Integrationsrats stärken. Wir wollen neben kommunalen, sozialen und kulturellen auch politische Themen und die Menschenrechte aufgreifen, um die Interessen der Menschen zu vertreten. Wir wollen gleiche Rechte, mehr Aufmerksamkeit und Teilhabe für Alle. Wir wehren uns gegen eine rassistische Politik, denn Rassismus und Nationalismus sind keine Alternative. Wir sind Mitglieder der Partei DIE LINKE.
Haleh Bagherzadeh
(Menschenrechtsaktivisten, Heikpraktikerin; iranisch) – Frankenforst
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
mein Ziel ist es, das Thema Menschenrechte verstärkt in den Integrationsrat einzubringen. Der Integrationsrat sollte sich zukünftig auch zu globalen Themen wie Todesstrafe, Beschneidung, Folter, Steinigung, Fluchtursachen, Kopftuchzwang, Frauenrechte und demokratische Mindeststandards weltweit zu Wort melden. Hierzu dürfen wir als Demokratinnen und Demokraten nicht schweigen und müssen als Migrantinnen und Migranten deutlich machen wofür wir stehen und kämpfen. Wir benötigen internationale Solidarität mit den Menschenrechtsaktivisten und demokratischen Bewegungen weltweit, die für Rechte kämpfen, die wir hier in Deutschland zum Glück haben. Wir können die Stimme der Menschen sein, die unter Unterdrückung und Krieg leiden und die sonst niemand hört.
Vor Ort handeln, global denken!
Politik beginnt immer dort, wo wir leben und arbeiten. Deshalb ist die Arbeit des Integrationsrats auch so wichtig, um die Lebensverhältnisse der Menschen zu verbessern. Das gilt nicht nur für Migrantinnen und Migranten, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger.
Für Bergisch Gladbach ist es mir ein wichtiges Anliegen besonders den Kindern und Frauen zu helfen und deren Probleme aufzugreifen. Ich habe in Deutschland in einer Schule gearbeitet und möchte mich ganz besonders für mehr Unterstützung und Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen in der Schule einsetzen. Bildung ist ein wichtiger Bestandteil von Integration. Das fängt bei der Sprache an und hört nicht mit einer soliden Berufausbildung auf, sondern geht bis hin ins hohen Alter hinauf. Wir alle müssen voneinandern und miteinander lernen.
Religiöse Indoktrination in der Schule widerspricht den Menschen- und Kinderrechten. In der Vergangenheit spielte im Intergationrat Religion eine zu große Rolle, denn dies verdeckt die tatsächlichen sozialen Probleme der Menschen in unserer Stadt. Die religösen Gruppen bestimmen das Geschehen und drängen sich in den Vordergrund.
Wir kämpfen für eine sakülare, demokratische und soziale Gesellschaft, in der Relgion in der Politik nichts zu suchen hat.
Klima- und Umweltschutz ist ein Querschnittsthema
Diese Fragen gehen uns alle an und wir alle müssen etwas dafür tun, um die nächsten Generationen diese Welt lebenswert und gesund zu übergeben. Diese muss auch ein Thema im Integrationsrat werden.
Interessen vertreten und gemeinsam für unsere Rechte eintreten.
Ich suche neue Wege, positive Ansätze und möchte mehr Menschen in die Arbeit des Integrationsrats einbeziehen. Der Integrationsrat Bergisch Gladbach benötigt mehr Aufmerksamkeit, benötigt mehr Rechte und ein höheres Budget, um damit wirksam Politik machen zu können. Nur gemeinsam können wir etwas erreichen und durchsetzen.
Demokratie lebt von Vielfalt!
Wir wollen alle mitnehmen, Menschen zusammenbringen, kulturelle Vielfalt und streitbare Demokratie leben und für alle Menschen konkret und greifbar machen.
Das bedeutet auch, dass sich der Integrationsrat zukünftig auch zum Umweltschutz, Verkehr, Schule, Stadtentwicklung, Finanzen, Senioren, etc. einmischen sollte. Der Integrationsrat darf sich nicht auf kulturelle Feste und Grußworte reduzieren lassen, sondern muss sich bewegen, sich zu Wort melden, Forderungen entwickeln und für die Rechte aller Menschen eintreten!
Wählen sie LISTE 30 – LINKE. internationale Liste
Cemal Durgun
(Fahrer; türkisch) – Stadtmitte
Über 17 Prozent der Migrantinnen und Migranten haben keinen Schulabschluss, über 40 Prozent keine Ausbildung und ihre Arbeitslosenquote ist doppelt so hoch. Jeder Zehnte Minijobbeschäftigte hat Migrationshintergrund. Mehr als ein Drittel der Beschäftigten, 36,4 Prozent, haben einen Verdienst unterhalb der Niedriglohnschwelle. Die Folge ist, dass Menschen mit Migrationshintergrund mit 28,2 Prozent deutlich stärker als Deutsche von Armut betroffen sind.
Hier müssen wir mehr tun, um den Menschen die Möglichkeit zu eröffnen ihre Fähigkeiten und ihre Fleiß sowohl für ein gutes glückliches Leben, als auch für die Allgemeinheit nutzbar zu machen.
Wir benötigen eine Bildungs- und Ausbildungsoffensive nicht nur für Migranten, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger, um ihnen ein Weg aus der Armut zu eröffnen. Bildung ist ein zentraler Punkt, aber das alleine wird nicht ausreichen, um Armut zu bekämpfen. Armut, soziale Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit haben gesellschaftliche Ursachen.
Der profitorientierte Kapitalismus produziert soziale Ungleichheit, Ausgrenzung und Armut. Die herrschende kapitalistische Politik bekämpft diese Auswüchse nicht, sondern befördert durch Sozialabbau und Deregulierung die sozialen Ungerechtigkeiten. Dem gilt es durch einen Politikwechsel und einer Umverteilung von oben nach unten entgegen zu treten.
Die soziale Frage muss bei der Arbeit des Integrationsrats eine zentrale Rolle spiel. Kulturveranstaltungen und Austausch von netten Worten reichen lange nicht aus, um die Bedingungen für Migrantinnen und Migranten zu verbessern.
Elena Müller
(Psychologische Beraterin; russisch) – Refrath
Kulturelle Vielfalt und die Künste in allen ihren Ausdrucksformen sind unverzichtbar für eine lebendige Demokratie und für eine buntes Leben. Sie sind wesentlicher Bestandteil eriner demokratischen und sozial gerechten Gesellschaft. In einer demokratische Kultur müssen sich alle Gruppen und Milieus unterschiedlicher Herkunft in ihrer kulturelle Identität wiederfinden und ausdrücken können. Alle Menschen sollen die Möglichkeit zur Teilhabe am kulturellen Leben und dem kulturellen Reichtum dieser Gesellschaft haben. Leider werden Migratinnen und Migranten in vielen Bereichen von dieser Kultur ausgegrenzt oder sie können ihre eigene Identität dort nicht einbringen oder finden. Um das zu ändern benötigen wir kulturelle Bildung von Anfang an und mehr Möglichkeiten der Teilhabe.
Der Zugang zu Bildung und Kultur, zu den traditionsreichen wie auch den modernen Kultur- und Kommunikationsformen ist eine der wichtigsten sozialen Fragen für eine erfolgreiche Integration und entscheidet wesentlich über die Entwicklungsmöglichkeiten jedes Einzelnen und der Gesellschaft als Ganzes. Kultur und kulturelle Bildung sind Voraussetzung von Emanzipation, Chancengleichheit und gleiche Rechte. “Integration ist keine Einbahnstraße”. Integration bedeutet nicht Unterwerfung und Anpassung an die “deutsche Leitkultur”, sondern ein Aufeinander-Zugehen, miteinander und untereinander Verstehen und gegenseitigen Respekt. Nicht nur die Einwandernden müssen sich bewegen, sondern auch die hier schon länger leben.
Tomás M. Santillán
(IT & Softwareberater, argentinisch) – Frankenforst
Mitglied im Stadtrat Bergisch Gladbach für DIE LINKE.
Menschen unterschiedlichster Nationalität, sexueller Orientierung, Herkunft und geschlechtlicher Identitäten leben in unserer Stadt zusammen. Dies ist heute die Normalität und sollte eigentlich nicht der Rede wert sein. Und doch erfahren Menschen tagtäglich Diskriminierung und werden nicht akzeptiert, was besonders für Kinder und Jugendliche prägend sein kann. Rassismus oder Antisemitismus im Alltag zu erleben, ist für viele Menschen hier bittere Realität. Ich selbst werde täglich mit Rassismus konfrontiert. Man sollte meinen, dass ich mich daran gewöhnt hätte, aber so ist das nicht. Ich bemerke Rassismus und habe sogar ein feines Gespür dafür entwickelt. Manchen meinen es nicht böse und sie reagieren überrascht, wenn man sie auf ihren alltäglichen Rassismus aufmerksam macht und mit ihnen darüber spricht.
Niemals jedoch sollte Rassismus im Alltag als Normalzustand akzeptiert werden. Seit jeher setzt sich DIE LINKE gegen Diskriminierungen, Rassismus und für einen aktiven Antifaschismus ein. Hier müssen wir mehr tun, denn Rassismus und Fremdenfeindlichkeit breitet sich nicht nur aus, sondern wird zunehmend “hoffähig” auch in diesem Stadtrat und der städtischen Verwaltung Bergisch Gladbach oder der “Ausländerbehörde” des Rheinisch-Bergischen Kreises.
Wir brauchen mehr Aufklärung zum Thema Rassismus. Der Integrationsrat muss klare Kante gegen Rechts zeigen, gegenüber der Verwaltung aber auch in der Gesellschaft. Der Integrationsrat Bergisch Gladbach sollte sich offensiv für an antifaschistisches Bündnis gegen Rechts, gegen die AfD und andere rechtsextremistischen Organisationen beteiligen. “Keinen Fußbreit den Faschisten!” ist nicht nur eine Parole, sondern muss von der Politik umgesetzt werden.
Wir müssen Zivilcourage zeigen, den Mund aufmachen und den Rassisten in dieser Stadt deutlich machen, dass wir uns das nicht gefallen lassen. Wir fordern: “Gleiche Rechte für ALLE!”
DIE LINKE. lässt sich nicht beirren und gibt nicht nach. Menschen, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben, Steuern bezahlen, sich an den Sozialsystem beteiligen und sich an die gesetzlichen Normen halten, haben einen Anspruch darauf mitreden und mitbestimmen zu können. Davon sind wir heute noch weit entfernt. Die Integrationsräte sind nur ein Anfang. Wir wollen mehr Anerkennung und mehr Rechte für alle!
Den Menschen ohne Wahlrecht eine Stimme geben!
Der Integrationsrat ist nicht nur die Interessensvertretung der Menschen mit Migrationshintergrund, sondern auch der Menschen, die sonst bei den Wahlen in Deutschland keine Stimme haben und von politischen Prozessen ausgrenzt werden.
Wahlrecht für alle Einwohner einer Stadt egal woher sie kommen.
Die Verknüpfung von Wahlrecht und Staatsangehörigkeit ist nicht mehr zeitgemäß und steht einer aktiven Willkommens- und Anerkennungskultur entgegen. Die Möglichkeit, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, löst dieses Problem nicht.
Isabella Santillán
(Studentin; argentinisch) – Alt-Refrath
Der aktuelle Diskussion stellt Integration als ein individuelles Problem der Migrantinnen und Migranten dar. Sie seien selbst schuld an ihrer Lage. Sie sollen besser Deutsch lernen, kriminelle Migrantinnen und Migranten sollen abgeschoben, integrationsunwillige sanktioniert, Parallelgesellschaften aufgelöst werden uvm. Eine Studie aber belegt, dass die Probleme soziale und nicht kulturelle Ursachen haben. Integration ist eine soziale Frage. Die Begrenzung auf Sprache und Kultur ist falsch. Mehr und bessere Sprachkurse sind zwar wichtige Schritte, sie werden Migrantinnen und Migranten aber nicht vor den Hartz-Gesetzen, Lohndumping, Ausbeutung, Betrug, Arbeitsverboten und sozialen Benachteiligungen im Bildungssystem schützen. Eine erfolgreiche Integrationspolitik erfordert einen umfassenden Ansatz, die gleichberechtigte politische, soziale und gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen zum Ziel hat. Wir brauchen kostenlose Bildung für alle, eine gesetzliche Ausbildungsplatzumlage, die Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen und einen gesetzlichen Mindestlohn. Das kommt sowohl Migrantinnen und Migranten als auch Deutschen zugute. Der Integrationsrat sollte hier lokale und kommunale Initiativen starten.
Roland A. Reiter
(Logistiker; deutsch) – Sand
1968 bin ich nach Deutschland gekommen. Als Vertriebener (Aussiedler) aus den frühren deutschen Ostgebieten, sind meine Eltern, während des Prager Frühlings aus der Heimat Sudetenland geflohen respektive ausgesiedelt.
Wieso Heimat in Tschechien?
Bereits im Mittelalter siedelten die ersten Deutschen im Erzgebirge in Böhmen und Mähren.
Krieg & Vertreibung
14 Millionen Deutsche wurden ausgesiedelt oder gar deportiert aus „ihrer Heimat“. 650.000 Deutsche wurden ab Mai 1945 tatsächlich vertrieben und oft auf der Flucht erschossen. In Prag kam es 1945 zu Massenexekutionen, Vergewaltigungen und unkontrollierten Plünderungen. Viele Deutsche kamen in Internierungslager, wurden gefoltert und ermordet.
Warum diese Zahlen, Geschichte und Fakten?
Vielen ist nicht bewusst, das Flucht und Vertreibung auch Teil unserer Geschichte ist, die sich regelmäßig wiederholt. Immer wieder sorgen Aggressoren, wie aktuell die USA dafür, das es Krieg und Zerstörung und damit Flucht und Vertreibung, in der Folge Asylsuchende gibt, die es zu schützen gilt. Denn Flucht hat Ursachen!
Als 5–7 jähriger habe ich in einer 2 Jahre dauernden Odysee über Nürnberg, Unna-Massen und Köln erlebt, wie grausam und hart, die Vertreiber, in diesem Fall Tschechen, aber auch die „Gastgeber“ sein können. Selten waren wir willkommen, obwohl wir deutsche Staatsbürger waren. Ich habe als Kind, also einiges an Ungerechtigkeit, Verlust und Ablehnung erfahren müssen. Meine Großmutter wurde 1939 von den Nazis verschleppt und 1942 in einem Hospital getötet. Mein Großvater war viele Jahre in Russland in Kriegsgefangenschaft, mein Vater wuchs ohne Eltern auf. Immer noch, werde ich beim Jobwechsel, bei Bewerbungen, ob meines Geburtsortes aussortiert. Niemand, oder nur sehr wenige, verlassen freiwillig ihre Heimat, den Geburtsort, Freunde und Familie.
Warum ich als Mensch, den Integrationsrat (IR) unterstützen will, und mich zur Wahl stelle?
Weil Aufklärungsarbeit erforderlich ist. Weil ich als sachkundiger Bürger im Rat der Stadt, immer wieder erlebt habe, wie die Verwaltung, diese wichtige Institution nicht ernst nimmt. Auch im Inklusionsbeirat für behinderte Menschen ist das oft ähnlich. Projekte werden verzögert oder ausgesetzt.
Niemand auf dieser Welt ist illegal.
Wir sind eine Menscheitsfamilie, dioe ihren Ursprung in Afrika hat. Meine Kolleginnen und , mit denen ich in der LiL kandidiere, haben bereits ausführlich über kulturelle Vielfalt, Orientierung, Herkunft, Ausbildung, Minijob und Niedriglohn, Ungleichheit berichtet. Das muss sich ändern, denn nur gemeinsam sind wir stark für Deutschland, Europa und eine friedliche Welt.
DIE LINKE. will sich einsetzen, für alle Menschen, besonders die benachteiligten und wirtschaftlich Armen. Die Stadt braucht einen gut funktionierenden Integrationsrat mit alten Hasen aber auch jungen zielorientierten Mitgliedern, die etwas bewegen wollen und am Ball bleiben.
Geben Sie uns die Chance – wählen Sie die LINKE. Internationale Liste.
Aylin Aydogan
(Wirtschaftsjuristin; kurdisch / türkisch) – Romaney
Liebe Bürgerinnen und liebe Bürger,
Integration ist die Aufklärung und das Erkenntnis über die Vielfalt der Menschheit und die gegenseitige Anpassung an die Gesellschaft, dass eine Gemeinschaft bildet. Demnach darf die Anpassung an die Gesellschaft nicht einseitig verlaufen, sondern miteinander und untereinander. Denn anhand des gemeinschaftlichen Agierens wird das Verständnis über die Menschheit ermöglicht und mittels der Aufklärung eine Toleranz geschaffen.
Deshalb ist die Teilhabe an diversen Kulturen ein entscheidender Punkt und nicht nur das Erlernen der Sprache. Denn die Sprache kann lediglich eine Äußerung verschaffen, aber nicht das Verständnis über den Menschen vermitteln, um gewisse Ereignisse zu verstehen. Das Verständnis der Vielfältigkeit über die Kultur bewirkt bei jedem Menschen Toleranz sowie Emanzipation. Hierzu ist entscheidend, dass nicht nur die Menschen mit Migrationshintergrund die kulturellen Bedingungen respektieren und akzeptieren, sondern, dass wir ebenso die „Farbe“ der Kultur ersehen und erkennen. Damit beruht dies auf Gegenseitigkeit. Schließlich kann eine Anpassung niemals einseitig verlaufen, sondern ist immer gegenseitig.
Des Weiteren greift die Integration nicht nur bei Menschen mit Migrationshintergrund ein, sondern gilt gleichwohl für Menschen mit Behinderung. Dies bedeutet, dass wir den Menschen mit einer Behinderung bessere Räumlichkeiten zu Verfügung stellen müssen. Außerdem sollten diese Menschen ebenso in die Gesellschaft inkludiert und nicht in externe Einrichtungen oder Arbeitsbedingung „abgeschoben“ werden. Diese Menschen sollten mit uns am Leben teilhaben können.
Ein weiteres Problem ist die soziale Ungleichheit und die soziale Ausgrenzung in unserer Gesellschaft. Diese soziale Ungleichheit bekommt die untere bis hin die mittlere Schicht zu spüren. Davon sind auch unschuldige Kinder betroffen. Um diese sozialen Ungleichheiten, die zur Folge eine soziale Ausgrenzung hat, entgegenzuwirken, ist eine Integration erforderlich. Wir müssen lernen, dass die „Würde des Menschen unantastbar ist“ und wir müssen verstehen, dass jedem Menschen die gleichen Rechte und die gleichen Chancen eingeräumt werden müssen.
Solange wir keine wirkliche Integration erreichen, solange ist eine Ausgrenzung der Gesellschaft jeglicher Art, sei es Menschen mit einem Migrationshintergrund, Menschen mit einer Behinderung, Menschen mit sozialen Ungleichheiten oder Menschen eines bestimmten Geschlechts, gegeben. Schließlich sollten wir nicht vergessen, dass wir nur gemeinsam stark sind und nur gemeinsam etwas erreichen können.
Niclas Berschbach
(Auszubildender; deutsch) – Hebborn
Flucht und Vertreibungen sind ein weltweit zu beobachten. Sie sind eine direkte Folge von Kriegen, Gewalt und politischer Verfolgung, von Hunger- und Klimakatastrophen. Die aktuelle Debatte zeigt, wie weit es der Rechten der AfD gelungen ist, die gesellschaftlichen Herausforderungen der Flucht- und Migrationsfrage zu besetzen. Die rechtspopulistischen Nationalisten der AfD verknüpfen gezielt soziale Ungerechtigkeiten mit rassistischen Parolen für ihren “Kulturkampf” gegen alles was “fremdsein” könnte. Sie spalten die Gesellschaft und vergiften den demokratischen Zusammenhalt. Flucht und Migration berühren uns, denn es geht hier nicht nur um Menschen, die zu uns kommen, sondern auch um die Frage, wie wir leben wollen. Der Integrationsrat Bergisch Gladbach kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten. Wir dürfen diess Thema nicht den Rassisten und Faschisten überlassen, sondern müssen uns aktiv einmischen, Menschen zusammenbringen und nicht auseinandertreiben!
Sebastian Pablo Albus
(Sozialarbeiter; deutsch) – Hand
Eigentlich hat doch jede/r von uns irgendwie und irgendwo eine Form von Migration in der Familie. Ob dies nun innerhalb Deutschlands, innereuropäisch oder zwischen den Kontinenten passiert ist. Auch Integration kennt eigentlich jede/r. Ob man / Frau sich in die Herkunftsfamilie des neuen Partners / der neuen Partnerin integriert, oder den neuen Kollegen / die neue Kollegin in die Gruppe der Arbeitskolleg*innen “aufnimmt”.
Wenn wir jetzt beides zusammen nehmen und mal außerhalb unseres Privatlebens schauen, dann finden wir auch sehr leicht sehr viele Gemeinsamkeiten und bei genauerem Hinschauen auch evtl. ein paar Unterschiede.
Aber “wir schaffen das”. Wobei, was bedeutet “das” eigentlich genau? Bedeutet es diverse kulinarische Köstlichkeiten aus “Allerherrenländer” in den Speiseplan zu “integrieren”? Dann ist die Antwort ganz klar: Ja. Bedeutet “das” zu den Klängen von Musik verschiedenster Herkunft zu Tanzen? Auch “das” haben wir geschafft. Bedeutet “das” aber alle Menschen die Bergisch Gladbach ihr Zuhause nennen, die Bergisch Gladbach lieben und alles was sie können für unsere Stadt geben würden, in politische und anderweitige die Gesellschaft gestaltende Prozesse eibzubeziehen? Dann haben wir “das” mit Sicherheit nicht geschafft!
Um das zu ändern treten ich auf der “LINKE. internationalen Liste” zur Wahl zum Integrationsrat an. Wir wollen die ca. 33.000 Menschen mit so genanntem Migrationshintergrund politisch vertreten und deren Anliegen ins Rathaus tragen.
Wir wollen mehr politische Teilhabe durch mehr Transparenz und Informationsmöglichkeit. Nicht einmal die Internetpräsenz des Integrationsrates, das Integrationskonzept oder die Seite von MiKibu sind auf Sprachen wie türkisch, italienisch, arabisch, polnisch, russisch, persisch etc. einzusehen. Das kann nicht sein! Ohne Zugangsmöglichkeit ist der Ausschluss vorprogrammiert. Darüber hinaus wollen einen Beitrag leisten, dass unsere Stadt Integration als wechselseitigen Prozess wahrnimmt und nicht in die “Assimilationsfalle” tappt.
Wählen Sie am 13.09.2020 die “LINKE. internationale Liste” und tragen Sie dazu bei, den Integrationsrat der Stadt endlich zu politisieren, Vielen Dank.